In Japan sind Früchte mehr Luxusprodukt als Lebensmittel.
Schöne Exemplare werden als Geschenk sehr geschätzt und es ist nicht unüblich, mehrere hundert Franken für perfekte Melonen oder Trauben zu bezahlen.
Nicht speziell grosse oder schöne Früchte findet man zwar auch im Supermarkt, aber auch diese sind relativ teuer. Deswegen ist es rar, überhaupt Obst serviert zu bekommen, und wenn, dann handelt es sich um eine halbe Erdbeere oder ein Viertel Apfel. Die aber natürlich um so mehr genossen werden!
Aber im Herbst, wenn die Kaki reif sind, da kann man sich einfach Mal über die schiere Menge an reifen Früchten freuen!
November ist Kakisaison, und nirgendwo sie diese orange leuchtenden Früchte sichtbarer als in Japan. Sie hängen an den Bäumen, aber auch zum Trocknen auf Balkonen und Veranden, und schmücken so die Landschaft.
Man sagte mir, früher hätte jede Familie einen Kaki-Baum im Garten gehabt…
Ob im Museum, dekorativ…
…oder auf dem Balkon neben der Sportausrüstung, die Kaki sind überall!
Jede reise birgt Überraschungen. Was da auf Veranden und Balkonen produziert wird, ist der halbgetrocknete "Anpogaki", die kulinarische Entdeckung, die ich diesen Herbst gemacht habe.
Die unreifen, ungeniessbaren Kaki werden geschält, in Schnaps getünkt und in der Kälte zum Trocknen aufgehängt. In 4 bis 6 Wochen werden sie weich und wunderbar süss und können anschliessend noch einige Zeit aufbewahrt werden.
Gerne hätte ich von der selbstgemachten Sorte probiert, habe sie aber nirgends zum Verkauf gefunden. Aber auch die "industrielle" Version hat sehr fein geschmeckt!
Da wünsche ich mir auch fast, einen Kaki-Baum im Garten zu haben!
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